Trainerin, Kinderreitschulinhaberin, Journalistin und Expertin für Ausdrucksverhalten von Pferden

Über den Redner, Daniela Bolze

Wie wahrscheinlich vielen heutigen Trainern, ist mir das Pferdeliebhabergen einfach in die Wiege gelegt worden. Obwohl nichts in meinem Umfeld darauf hinwies. Doch bereits bei den ersten bewussten Kontakten störte mich meistens etwas – die Ponys und Pferde wurden benutzt, sie mussten funktionieren. Das ‚einfach mit ihnen zusammen sein‘ war oft unmöglich. Selbst auf Ponyhöfen. Ich nahm es so hin.
Erst viele Jahre später lehrte mich mein erstes eigenes Pferd, die damals gut einjährige Fjordstute Mali, was es wirklich bedarf, um artgerecht mit einem Pferd umzugehen. Mali ist heute noch um mich herum und auch mit 32 Jahren aktiv im Unterricht und Gelände mit dabei. Sie hat mein Leben verändert. Von der gut verdienenden TV-Journalistin hin zur Reitschulbetreiberin – natürlich für Kinder. Denn ich wollte die Liebe zu den Pferden rechtzeitig in die richtigen Bahnen lenken: Dem artgerechten, bewussten Umgang mit Pferden.
Ich hatte die große Chance, in den letzten 30 Jahren fast immer mit Blickkontakt auf meine stetig wachsende Ponyherde zu leben. Seit sechs Jahren aus meinem Zirkuswagen heraus mit Blick auf den gesamten Paddock. Das, was ich da an Interaktionen meiner z. T. auf 16 Ponys angewachsenen Herde oder auch auf der Ponyranch mit fast 40 Ponys beobachten konnte, hatte so gar nichts mit dem zu tun, wie wir Menschen mit den Pferden umgehen. Als erstes beobachtete ich das genaue Ausdrucksverhalten im Gesicht, Körperhaltung und Stellung zueinander. Diese Beobachtungen fanden in dem Buch ‚Und sie sprechen doch‘ ihren Ausdruck.
Doch was können wir Menschen in unserem Verhalten anders machen? Wo können wir uns der Welt der Pferde anpassen und nicht immer nur andersherum? Warum müssen die Pferde unsere Sprache und Signale lernen und nicht wir ihre? Das Kennenlernen einiger Trainer wie Elsa Sinclair öffnete mir neue Wege mit eigenen Ansätzen. Seit ich diese bei meiner eigenen Herde anwende, hat sich das Verhältnis zu ihnen so sehr intensiviert, dass ich einfach dafür brenne, es anderen Pferdebesitzen nahe zu bringen. Denn es erschüttert mich immer wieder, wie selbst gestandene Ausbilder nicht die Zeichen der Pferde erkennen und ihr Training danach ausrichten. Es könnte so viel leichter und harmonischer sein – für Zwei- und Vierbeiner.

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